Unser Plan geht auf - auch wenn man dazu gute Nerven brauchte!

Oder die Reise vom stürmischen Bua Hamn nach Göteborg und weiter über Mollösund nach Strömstad. 

Beginnen wir mit der Fahrt von Bua Hamn nach Göteborg am Dienstag den 11. Juni. Dazu muss man wissen, dass Ingo und Nicole an diesem besagten Tag ihren Rückflug von Göteborg nach Dortmund hatten. Kurz, das war die letzte Möglichkeit sie mit moeck moeck zum Flughafen zu bringen. Gut war, dass sie erst am Abend ihren Flug hatten. 

Also machten wir um 7 Uhr am Morgen die Leinen los und starteten Richtung Göteborg, in der Hoffnung, dass sich das noch am Vorabend tosende Meer wieder beruhigt hatte. Dabei stellten wir fest, dass der Sturm seinen Tribut an einer Festmacherleine gefordert hatte. 




Das Meer hatte sich tatsächlich wieder beruhigt, was im Kattegat nicht selbstverständlich ist . Damit stand der Überfahrt nichts mehr im Wege. Wir fuhren die 30 Seemeilen in guten 5 Stunden und erreichten Göteborg mit 4 Stunden Zeitpuffer bevor um 16 Uhr die beiden mit dem Zug zum Flughafen mussten. 

Wir feierten noch den gelungenen "Coup" und die beiden Sieger.




Natürlich beendeten wir die 8 tägige gemeinsame Reise auch stilvoll an Bord.




Andrea und ich gingen dann noch einkaufen, da wir am nächsten Tag wieder früh weiter wollten. Wir hatten zwar nur noch knapp 100 Seemeilen bis zu unserem Etappenziel Strömstad vor uns und 6 Tage Zeit, aber das launische Wetter mit seinen eher herausfordernden Vorhersagen machte uns doch Kopfschmerzen. Also der Mittwoch passte einigermaßen, zumindest bis zum frühen Nachmittag und so fuhren wir von Göteborg nach Mollösund. Damit verließen wir das Kattegat und gelangten in das Skagerrak. 

Gottseidank passte die Vorhersage und es gab eine problemlose Fahrt durch die Göteborger Schären. Dabei begegneten wir auch anderen Schiffen, die das Wetterfenster ausnutzten. 




Denn eines war klar, am nächsten Tag dem Donnerstag, würden wir wieder festsitzen. Das Skagerrak ist für seinen Wind, aber auch für seine Wellen berüchtigt. 

Mit Mollösund haben wir allerdings einen schönen Platz ausgewählt, der sicher und auch wunderschön ist. Mollösund ist eines der ältesten Fischerdörfer Schwedens und lebt auch heute noch, neben dem wachsenden Tourismus, davon.

Hier ein paar Eindrücke von Mollösund. Beginnen wir mit dem Gästehafen und dem direkt daneben liegenden Fischerhafen.





Setzen wir unsere Entdeckungstour fort zum alten Friedhof und dem Aussichtspunkt wo früher die Frauen aufs Meer hinaus geschaut haben, um die Rückkehr ihrer Männer zu erwarten. Heute stehen dort zwei lebensgroße Holzfiguren - eine Fischersfrau mit ihrem Kind.





Zurück geht es durch den schönen Ort.




Wir besuchen einen Fischer in seinem Laden und dem Anleger direkt hinter dem Haus. Frischer und besser geht es nicht!





Das Ergebnis war klar. Wir kauften ein und gönnten uns die hiesige Spezialität, den Kaisergranat oder besser Havskräftor. Er schmeckte hervorragend und der kleine "Hummer" war auch noch bezahlbar.




Gut gestärkt und mit tollen Eindrücken versehen verbrachten wir den weitern Schlechtwettertag in Mollösund. Einzig die Wetterentwicklung machte uns etwas Bauchschmerzen. Gibt es denn keine stationären Hochdruckgebiete mehr die für beständiges Wetter sorgen? 

Dann kam beim zig maligen Check der Wettervorhersagen - dazu werden mehrere Wetter Apps herangezogen - der „kühne“ Plan auf am nächsten Tag, also dem Freitag in einem Rutsch nach Strömstad durchzufahren. Immerhin gute 60 Seemeilen, also 10 - 12 Stunden auf See. 

Warum kamen wir zu der Entscheidung. Der Freitag war immerhin nicht der 13. sondern der 14. Juni und er zeigte ein Wetterfenster, welches für 24 Stunden stabil schien. Der nachfolgende Samstag und Sonntag waren wieder alles andere als gut, vor allem mit einer üblen Welle und stark böigem Wind. Was dann der Montag und Dienstag bringen würde wusste keiner so richtig. Und am Mittwoch geht unser Flieger für eine Woche "Heimurlaub".

Also ging es um 7 Uhr los, nicht früher, damit wir in ein passenderes Wetterfenster kamen. Auch was die Wellen anging. Wir wollten aus den Schären heraus aufs offene Wasser weil wir damit den direkten und somit kürzeren Weg wählen konnten. Das war keine gute Idee. Das Skagerrak ist eben launisch und lieferte uns eine böse Welle von der Seite. moeck moeck zeigte eine super Geschwindigkeit, rollte aber so stark von Backbord nach Steuerbord, dass das einem Waschgang in einer Waschmaschine gleich kam. Also suchten wir die Möglichkeit, wieder im geschützteren Bereich der Schären nach Norden zu kommen. 

Der damit verbundene längere Weg wurde dafür mit schöner Schärenlandschaft und seinen kleinen Orten belohnt.






Wir passierten Kanäle, die speziell zur Sicherheit der Seefahrer gebaut wurden und wie hier am Sotekanal auch mit einer Drehbrücke versehen sind. Man meldet sich per Funk an und die Brücke wird geöffnet.




Gegen Ende unserer Überfahrt mussten wir nochmals über freies Wasser, was einen allerdings nur kleineren "Waschgang" in der Waschmaschine bedeutete. Dann erreichten wir nach gut 11 Stunden endlich Strömstad und machten ganz innen in dem sicheren Hafen fest. Schließlich wird moeck moeck híer 11 Tage liegen, bevor es in Etappen weiter nach Oslo geht. Oslo kann man, wenn man will, von Strömstad aus in zwei Tagen erreichen.

Dem Stress mit dem Wetter haben wir somit ein Schnippchen geschlagen und wir freuen uns jetzt auf ein paar ruhige Tage an Bord, beziehungsweise in der Umgebung von Strömstad. 

Zuerst gehen wir aber was Essen und dann.... kommt Fußball. Deutschland - Schottland! Wir sind dabei 💪💪💪.





Ahoi

Andrea + Wolfgang






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