Grisslehamn und der Ausflug zu den Åland Inseln:

Auf unserem weiteren Weg Richtung Süden sind wir am 23. Juli in Grisslehamn angekommen.

Grisslehamn zeichnet sich davon aus, dass es ein noch aktives Fischer- und Feriendorf ist mit einem künstlerischen Einschlag, ähnlich wie Hiddensee. Aber nicht nur das ist wichtig für Grisslehamn, sondern auch die kurze Fährverbindung zu den Åland Inseln. Gerade mal 20 Seemeilen von Grisslehamn entfernt liegt Käringsund auf der Insel Eckerö der Ålands. Im Sommer verkehrt die Fähe drei mal täglich hin und zurück. Dass es damit was Besonderes auf sich hat kommt etwas später im Post. Beginnen wir mit Grisslehamn:

Mit einer der berühmtesten Bürger von Grisslehamn war der Künstler und Autor Albert Engström. Er lebte von 1869 bis 1940 und war Mitglied der schwedischen Akademie von 1922. In Grisslehamn hatte er sein Atelier, welches auf einem Schärenfelsen mit herrlichem Blick auf das Meer erbaut wurde. Zur Seeseite hin ist es weiß angestrichen, damit es auch als Seezeichen dienen kann.

Atelier von Albert Engström

Das Atelier als Seezeichen

Als eine weiter Besonderheit zählt das älteste Postgebäude Schwedens:

Postgebäude - heute ein Privathaus

Grisslehamn war früher schon ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt für die Kommunikation nach Osten. So wurde bereits 1769 der optische Telegraf in Grisslehamn eingeweiht. Er war einer von mehreren optischen Telegrafen, die auf einer Strecke zwischen Stockholm und den Ålands aufgestellt waren. Der optische Telegraf baut auf dem binären Zahlensystem auf und es können bis zu 1024 Kombinationen eingestellt werden. Die Nachricht wurde auf der Gegenseite mit einem Fernglas abgelesen.

Optischer Telegraf

Aber es gibt noch weitere Highlights:

Die sagenumwobene schwäbische Meerjungfrau

Der Kanonenreiter

Mystisches Wurzelmännchen

All das zeugt von der Besonderheit des Ortes mit der richtigen Mischung. Natürlich kommt die Natur auch nicht zu kurz. Manchmal ertappen wir uns, dass wir dem Ganzen nicht mehr die richtige Wertschätzung zollen, weil es schon zu alltäglich wird. Die tollen Buchten, die netten Dörfer, die Schären, ... . Trotzdem genießen wir die Momente mit Blicken wie diesen:

Idylle in der Natur

Idyll nicht weit weg von der Ortsmitte

Aber es ist nicht nur die Natur und der Ort der für Grisslehamn wichtig ist, es ist auch die Fährverbindung zu den Åland Inseln. 

Die Åland Inseln sind eine autonome Region von Finnland mit eigener Regierung und Verwaltung. Das Besondere daran ist, dass die Åland Inseln als Zoll Sondergebiet der EU gelten. Das ist auch der Grund, dass man auf allen Fähren zwischen Finnland und Schweden noch zollfrei einkaufen kann, wenn sie kurz auf den Åland Inseln festmachen. 

Wie sieht das konkret aus? 
Nun, man fährt beispielsweise von Grisslehamn mit der Fähre los und ist in 2 Stunden auf den Åland Inseln. Während der Fahrt kauft man auf dem Schiff im Duty Free Laden ein. Nach einer knappen Stunde fährt man dann wieder nach Grisslehamn zurück. Auf der Rückfahrt wird dann gerne noch im "A la Carte Restaurant" oder am Buffet geschlemmt und somit der Tag abgerundet. Das Beste aber ist, wenn man im Hafen mit dem eigenen Boot liegt, dann muss man für die Fähre nichts bezahlen. 
Als wir das hörten kamen die Schwaben in uns durch und wir wählten eine eher unübliche Variante. Nämlich mit der ersten Fähre hin und mit der nächsten erst wieder zurück, damit wir auch ein wenig von Käringsund auf den Åland Inseln ansehen konnten. Das brachte uns ungefähr 6 Stunden Aufenthalt. 
Unser ursprünglicher Plan selbst dorthin zu segeln haben wir wieder verworfen, weil wir zwar super zu den Åland Inseln gekommen wären, allerdings bestand die Gefahr, dass wir dann ein paar Tage dort eingeweht worden wären, worauf wir keine Lust hatten. Also ab mit der 10 Uhr Fähre nach Käringsund am 25. Juli.

Autofähre Grisslehamn - Käringsund

Personenzugangsbrücke zur Fähre

Willkommensschild

Von dem kleinen Ort Käringsund darf man nicht zu viel erwarten. Es ist ein kleines Fischerdorf, mit Gästehafen und großem Campingplatz und natürlich Fährhafen. Die Hauptstadt von den Åland Inseln ist Mariehamn mit etwas mehr als 11.000 Einwohnern. Auf den Åland Inseln wird mehrheitlich schwedisch gesprochen denn finnisch. Auch kulturell ist die Nähe zu Schweden größer. 

Wir konnten in den knapp 6 Stunden unseres Aufenthalts an diesem etwas abgelegenen Ort, Eindrücke sammeln wie in den nachfolgenden Bildern gezeigt:

Fischereihafen von Käringsund

Nettes Fischlokal

Kanaldurchfahrt zwischen zwei Inseln - im Hintergrund Kajaks

Wellness Häuschen in der Nähe des Campingplatzes

Selbstverständlich machten wir auch eine größere Wanderung im Umland, was ermüdend wirkte.

Mittagspause an einem Bootshaus

Der Aufenthalt in Käringsund war schön, die 6 Stunden reichten allemal. Der Gästehafen für Sportboote ist sehr nett, lohnt sich aber nur, wenn man dann weiter Richtung Finnland fahren möchte. 
Wieviel an einer Überfahrt interessiert sind zeigt das nächste Bild.

Warteschlange vor der Fähre nach Grisslehamn

Wir gingen dann auch auf diese Fähre und verließen die Åland Inseln wieder um 17:30 Uhr. Auf der Rückfahrt gönnten wir uns ein 3 Gänge Menü im A la Carte Restaurant. Damit haben wir locker das eingesparte Geld von den Tickets wieder verjubelt. Aber so ist es eben Brauch auf den Fähren nach den Åland Inseln. 😄

Wir machten uns dann auf einen regnerischen Dienstag bereit um am Mittwoch, 27. Juli unsere Fahrt Richtung Süden fortzusetzen. 

Bald davon mehr!

Ahoi

Andrea + Wolfgang

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