Richtung Tallinn - Dirhami und Lohusalu:

Am Montag, 5. Juni zog es uns weiter von Kuivatsu nach Dirhami. Dirhami liegt an der Nordwestspitze von Estland, was soviel bedeutet wie, wir verlassen die "Düse" zwischen Saaremaa, Muhu und dem Estnischem Festland und biegen in den Golf von Finnland ein. Ein Schritt auf den wir sehnsüchtig gewartet hatten, da wir uns immer wieder in dieser "Düse" mit starken Winden aus nördlichen Richtungen auseinandersetzen mussten. 

Also standen wir um 5 Uhr in der Frühe auf und legten um 6 Uhr ab. Nach 8:20h und 50 Seemeilen später haben wir in Dirhami festgemacht. 

Unterwegs hatten wir einen freundlichen Kontakt mit einem Schnellboot der estnischen Marine. Im engen Fahrwasser zwischen den Inseln verringerte es seine Geschwindigkeit, damit wir nicht so viel Schwell abbekommen. Als wir uns mit Winken bedankten, hupte es zweimal, gab Gas und war verschwunden.


In Dirhami gibt es nicht viel, außer einem alten Hafen mit kleiner Werft, in den aber gut investiert wurde. 


Das Ganze ist noch am Entstehen. Der alte Hafen sieht so aus:


Was allerdings sehr schön ist, ist die Landschaft drumherum mit seiner Küste. Hier machten wir einen längeren Spaziergang im Sand und genossen die frische Seeluft.


Am darauffolgenden Tag konnten wir bis 7 Uhr schlafen, weil wir nur einen Schlag von knapp 30 Seemeilen nach Lohusalu vor uns hatten. In Lohusalu wollten wir uns wieder mit Peter und seinem Schiff der "Tante Tine" treffen. Ihn hatten wir zuletzt in Ventspils gesehen, nachdem wir gemeinsam von Gotland nach Lettland gesegelt sind.

Das Wiedersehen war herzlich nachdem wir im kleinen aber feinen Hafen von Lohusalu angelegt hatten.


Da wir bereits kurz nach 13 Uhr dort waren unternahmen wir noch eine Radtour. Es ging zusammen mit Peter sowie Kai und Finn von der "Albert", die lernten wir in Lohusalu kennen, in ein Café in den nächsten Ort. Dort gab es den besten Kuchen seit langem. 

Gut gestärkt fuhren Andrea und ich noch ein Stück weiter zu einem Wasserfall, den Peter uns zum Anschauen empfohlen hatte.


Der Wasserfall wurde schon viele Jahrhunderte als Wasserkraftwerk genutzt. Früher als Mühle, dann später um das Jahr 1920 herum bis heute zur Stromerzeugung.


Ein traumhaft schöner Platz umgeben von einem Park mit Schloss. Das im Schloss befindliche  Restaurant zählt mit zu den besten in Estland.


Auf der Rückfahrt zum Hafen trafen wir auf einen Fuchs, der den Radweg querte.


Der Abend klang dann gemütlich bei uns an Bord beim Austausch von Reiseinformationen aus. Kai konnte uns seine Erfahrungen über die schönsten Plätze der finnischen Schären zwischen Helsinki und Turku mitteilen, was für Peter und uns natürlich interessant war. Gegen 22 Uhr löste sich die gemütliche Gruppe auf. Schließlich wollten wir am nächsten Tag die letzten gut 20 Seemeilen nach Tallinn segeln. Zumindest was Peter und uns anging. Kai und Finn zogen in die Gegenrichtung weiter mit Ziel Schweden. 

Die Überraschung gab es dann beim abendlichen Rausschauen - Seenebel!



Vertrauend auf den nächtlichen Wind und der Wettervorhersage gingen wir in die Kojen ohne uns größere Sorgen zu machen.

Und so war es dann auch. Sonne und leichter Wind. Und so zogen Peter und wir wieder als kleine "Flottille" gemeinsam Richtung Tallinn.



Leider konnten wir unseren schönen Gennaker nicht lange nutzen, da der Wind fast komplett raum, also von hinten kam, und zu schwach war um unseren Gennaker mit Luft zu füllen. So musste eine Zeit unser eiserner Jockel (Dieselmotor) für den Vortrieb sorgen.

Als wir in die Tallinner Bucht einbogen stellten wir fest, dass Tallinn auch bei Kreuzfahrern begehrt ist. So war das erste was wir von Tallinn sahen das Kreuzfahrerterminal. Die "kleine" AIDA VITA und die große MSC.


Am Mittwoch 7. Juni um 12:50 Uhr machten wir in Tallinn fest. Es war der 10. Segeltag nachdem wir Blankaholm verlassen hatten und wir sind bis hierher 427 Seemeilen weit gesegelt. Spannend wie es weitergehen wird.

Ahoi

Andrea + Wolfgang




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