Turku:

Auf nach Turku!

Nach schönen Tagen in der Schärenwelt von Turku, segelten wir am 27. Juni nun zur Stadt selbst. Zu Beginn hatten wir spiegelglattes Wasser und keinen Wind.

Wir erreichten die Stadt nach knapp 30 Seemeilen, wobei wir aus Unachtsamkeit einen Umweg von 7 Seemeilen fahren mussten. Wir hatten bei der Planung der Etappe ein Stromkabel zwischen 2 Inseln mit lediglich 14m lichter Höhe übersehen. Mit knapp 17m Masthöhe über Wasser wäre das schief gegangen. Gottseidank haben wir das rechtzeitig auf unserem Navigationsgerät erkannt, was aber zu dem besagten Umweg geführt hat. 

Turku ist mit circa 195.000 Einwohnern die fünft größte Stadt Finnlands und liegt an der Mündung des Flusses Aurajoki. 

Gleichzeitig ist Turku die älteste Stadt in Finnland, wobei man das heute so nicht mehr sehen kann. Die Stadt wurde 1827 durch einen Großbrand fast vollständig vernichtet. Das heutige Stadtbild ist von verschiedenen Baustilen geprägt. Turku ist Universitätsstadt mit einer bedeutenden Bibliothek...


Sitz des evangelischen Erzbischofs mit der nach dem Brand wieder aufgebauten Domkirche...


... mit einem schlichten aber doch bemerkenswerten Eingang...


Dem auf einem Hügel gelegenen imposanten Kunstmuseum...


... mit feinsten Holz Arbeiten im Inneren...



Der orthodoxen Kirche am Marktplatz...


Der Markthalle mit ihren kulinarischen Hochgenüssen - der Besuch ist ein Muss...


Und "last but not least" der wohl bemerkenswertesten Kreuzung mit 360° Zebrastreifen. So etwas habe ich zum ersten Mal überhaupt gesehen. Gemeint ist ein Zebrastreifen, der die komplette Kreuzung bedeckt. Ist hier für die Fußgänger "grün", dann können sie von allen Seiten über die Kreuzung laufen, weil dann die komplette Kreuzung, egal aus welcher Richtung man kommt, für den Verkehr gesperrt ist. Toll!


Da Turku im Mittelalter eine sehr bedeutsame Rolle gespielt hat, wurde die bereits im 13 Jahrhundert errichtete Burg im 16. Jahrhundert zur größten Befestigungsanlage des Nordens ausgebaut.


Seitdem wacht sie über der Stadt.

Damit wir die Stadt richtig anschauen konnten und um unsere Lebensmittelvorräte wieder aufzustocken, was in den Schären nicht so einfach geht, fuhren wir für zwei Tage in die City Marina im Fluss Aurajoki. Direkt in die Stadt!


Gleich neben unserem Steg im Fluss gibt es die kostenlose Personenfähre Föri, welche ständig zwischen den beiden Flussufern hin- und herfährt. Fahrzeit 2 Minuten. 


Auch sehr nett ist ein kostenloser Schrägaufzug, der uns vom Fluss, keine 200m weg von unserem Liegeplatz, in ein Stadtviertel auf einem Hügel bringt. Dort gibt es einen Bäcker. Der hatte allerdings zu. Egal, wir mussten ja nicht laufen. 


Auch war es wieder mal an der Zeit zu waschen. Gerade dann, wenn man die Wäsche noch zum restlichen Trocknen aufhängen will, fängt es an zu regnen. Also wird das Schiff zum "Wäschetrockner" umfunktioniert. 


Wie ihr euch vorstellen könnt, vergingen die zwei Tage in der City Marina wie im Flug. Am 28. Juni verholten wir dann unser Schiff von der City Marina in den 3 Seemeilen weiter gelegenen Segelclub auf Ruissalo, der Ausflugsinsel von Turku. Dort hatten wir für 10 Tage einen Platz reserviert, damit wir den geplanten einwöchigen Heimflug am 30. Juni machen können. Außerdem gibt es dort eine Tankstelle mit biodieselfreiem Diesel.


Nach dem Auftanken fuhren wir zum reservierten Platz am Steg vom Segelclub Pursiseuras. 


Hier bleibt nun unser gutes Stück, auch immer im Blick von den Fähren die regelmäßig im engen Fahrwasser unseren Hafen passieren.


So nahmen wir am 29. Juni Abschied und fuhren gegen 21 Uhr mit dem Bus Richtung Flughafen, allerdings machten wir noch einen Zwischenstopp in einem Biergarten in Turku.


Hier spielte sogar eine Band, allerdings nicht mehr lange, da es bereits nach 22 Uhr war. Schade, das Bier schmeckte trotzdem. 

Kurze Anmerkung, es ist um diese Uhrzeit wirklich so hell. Man kann selbst um Mitternacht draußen noch ohne Licht Zeitung lesen.

Das taten wir nicht, sondern fuhren mit dem Bus weiter zum Flughafen um dort auf einem Sessel die kurze Nacht zu verbringen. Boardingtime ist nämlich 4 Uhr morgens und unser Flug geht um 5:25 Uhr über Riga nach Frankfurt. 


Wir fanden eine Ecke und machten es uns gemütlich. Gottseidank ist der Flughafen 24 Stunden geöffnet. 



Außer uns habe ich um 2 Uhr nachts niemanden mehr im Flughafengebäude gesehen. Gut, der Flughafen ist auch nicht sehr groß. So nutzte ich die Zeit und schrieb an unserem Blogg  Schlafen wird manchmal etwas überbewertet. Außerdem geht das im Flieger auch.

Jetzt freuen wir uns auf eine kurze Unterbrechung vom Segeln, bevor es am 6. Juli wieder zurück nach Finnland zu unserer moeck moeck geht. Dann wird uns Frank aus Luzern besuchen und wir werden eine Woche gemeinsam segeln.

Bis dahin,

Ahoi

Andrea + Wolfgang






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