Tallinn:

Es ist soweit: Am Mittwoch, 07. Juni erreichten wir Tallinn!


Soviel schon vorneweg, eine tolle Stadt die so vieles bietet. 

Starten wir von unserem Hafen aus. Wir lagen im Hafen Noblessner, ein wenig außerhalb in einem gerade neu entstehenden Stadtviertel ähnlich der Hamburger Speicherstadt. Wir hatten zwar etwas Baustelle um den Hafen herum, konnten aber schon viel von dem neuen, lebendigen Viertel erkennen.


Die alten Gebäude gehörten um 1920 herum zu einer U-Boot Werft. Heute beherbergen sie eine gute abwechslungsreiche Gastronomie, ein Museum, Kunstaustellungen und Geschäfte. Das Ganze ist durchmischt mit neuen Geschäfts- und Appartementgebäuden.  


Mit unseren Bromptons war es super die Stadt zu erkunden. Vor allem auch deshalb, weil es überall richtige Radwege gibt.


Und so zog es uns zuerst mal in den Museumshafen Lennusadam, einem ehemaligem Wasserflugzeughafen, bevor wir zum Kreuzfahrer- und Fährterminal fuhren.


Das waren die Schiffe früher und so sieht das heute aus:


Im Jahr 2023 erwarten sie in Tallinn 30% weniger Kreuzfahrtbesucher als zu "Vor Corona Zeiten". Nicht einfach für die Stadt. Der Fährverkehr allerdings, speziell zwischen Tallinn und Helsinki läuft mehrmals pro Tag mit verschiedenen Linien für die gut 40 Seemeilen reibungslos.

Weiter geht's in die Altstadt. Wirklich eine Perle. Das alte Tallinn wurde bereits im 13 Jahrhundert gegründet und teilt sich auf in eine Oberstadt in der sich der Klerus und der Adel befand und in die eigentliche Altstadt, die Unterstadt, am Fuße der Oberstadt. Hier waren schon immer findige Handelsleute und Gilden am arbeiten, die es zu beträchtlichem Wohlstand gebracht hatten. Auch verstand man es die unterschiedlichen Kenntnisse zusammenzuführen und so eine Machtposition gegenüber der Oberstadt zu erreichen.
Wir machten eine Stadtführung der besonderen Art, die mehr einem Theaterspiel über die Geschichte, denn einer reinen Faktenübermittlung glich.


Die Führung dauerte gut 90 Minuten und hat viel Spaß gemacht. Hier die wichtigsten Stationen, wissend, dass man von Tallinn hunderte Bilder zeigen könnte. Am Besten also selber mal erkunden😀.

Beginnen muss es natürlich mit einem Stadttor:


Bleiben wir zuerst in der Unterstadt. Der Marktplatz mit einer der ältesten Apotheken in Europa.


Oder dem "Olde Hansa" Haus...


Und natürlich dem Rathaus:


Aber auch Kunst findet man überall...


Preisfrage: Wieviel Dackel findet man auf dem Bild?

Spaß beiseite, über eine steile Gasse gelangt man in die Oberstadt:


Von dort hat man natürlich einen herrlichen Blick auf die Unterstadt und die Umgebung von Tallinn, das übrigens bis 1920 für über 700 Jahre Reval hieß. Der Name stammt von einem Reh, das bei der Jagd gefallen ist.


In der Oberstadt befindet sich die Aleksander Nevsky Kathedrale, ein imposanter Kirchenbau der russisch orthodoxen Kirche.


Aber auch viele Botschaften sind in der Oberstadt, unter anderem die von Deutschland.


Wie man auf den Bildern erkennen kann geht es in der Oberstadt deutlich geruhsamer zu als in der quirligen Unterstadt mit ihren vielen Kneipen, Restaurants, Museen und Geschäften. 

Verlassen wir jetzt die Altstadt von Tallinn und gönnen uns einen schönen Sundowner an Bord der moeck moeck.


Nach einer guten Nacht und einem schönen Frühstück starteten wir wieder mit unseren Rädern mit dem Ziel Schloss Kadriorg zu besuchen. Das Schloss hat Zar Peter der Große für seine Frau Katharina als Sommerresidenz gebaut.


Interessant ist, dass Peter der Große während der Bauzeit recht bescheiden in einem kleinen Haus in der Nähe der Baustelle gewohnt hat.


Gleich hinter dem Schloss, in einem herrlichen Park, liegt der Regierungssitz von Estland. Der aktuelle Präsident heißt Alar Karis.


Ergänzt wird der gesamte Bereich durch das sich direkt anschließende Kunstmuseum "KUMU".


Vom Schloss und Regierungssitz und "KUMU" führte uns unsere Entdeckungsreise weiter zum ca. 6km entfernt gelegenen Olympiagelände im Hafen von Pirita. 1980 fanden da die Olympischen Segelveranstaltungen statt. Das Olympische Dorf ist ein Zeitzeuge von damals und ein wenig außer "Form" geraten.


Gut war allerdings, dass es dort einen Schiffsausrüster gab, bei dem wir uns noch mit 2 Seekarten für die finnischen Schären eindecken konnten.

Auf dem Rückweg von Pirita kamen wir an einem, oder besser gesagt zwei Gedenkstätten vorbei. Die erste stammt noch aus den 1950'er Jahren aus der Sowjetzeit...


... und die zweite aus heutigen Tagen als Mahnmal für Unterdrückung und Opfer.


Die Namen der Opfer sind an den Wänden der ca. 200m langen Wände eingraviert. Das Ganze liegt in einem schönen waldähnlichen Park zwischen Pirita und Altstadt.

Weitergeradelt kamen wir noch in ein weiteres Stadtviertel in der Nähe des Kreuzfahrer- und Fährterminals, dem Rotermann Viertel. Auch hier wurde architektonisch Neues mit Altem kombiniert und ein Lifestyle orientiertes Ambiente geschaffen.



Eher was für besser Verdienende, was in Tallinn nach allem was wir gesehen haben aber keine Seltenheit ist. Zumindest wenn man die Dichte an Mercedes, Porsche, Jaguar, BMW, Audi, ... als Maßstab heranzieht.

Generell und das muss man den Bewohnern von Tallinn lassen, sie sind sehr stolz auf ihre Stadt und achten auch auf sie. Wir haben kaum eine Stadt angetroffen in der es sauberer war als hier. Und das trotz der vielen Touristen. Alle sind freundlich und hilfsbereit und lieben es zu feiern. Toll! Wir waren begeistert. 

Umso mehr waren wir dann gespannt auf unsere Eindrücke aus dem Umland von Tallinn, das wir mit einem Mietwagen erkunden wollten. Auch um mögliche Unterschiede zwischen Hauptstadt und Land zu entdecken. Dazu gibt es einen eigenen Post.

Also bitte merken: Tallinn ist ein Muss! 

Ahoi

Andrea + Wolfgang



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