3 Länder in 3 Tagen: Oder von Finnland über die Aland Inseln nach Schweden:

Am Mittwoch, 19. Juli, hieß es Abschied nehmen von Katanpää und Finnland und Hallo zu sagen zu  Sottunga und den Aland Inseln.


Genau genommen gehören die Aland Inseln zu Finnland. Sie haben aber als finnische Region eine weitgehende politische Autonomie mit eigener Verwaltung und eigener Flagge. Geographisch liegen sie im Bottnischen Meerbusen zwischen Finnland und Schweden. Hauptstadt ist Mariehamn. 

Unsere erste Station am 19. Juli war Sottunga. Sottunga liegt am Fahrwasser durch die Alands, die ein schärenähnliches Inselgewirr darstellen. Nach 44 Seemeilen erreichten wir den Ort und hatten Mühe einen Liegeplatz zu bekommen. Der Grund dafür ist simpel. Es ist Hauptsaison und die Schweden kommen von Finnland und sind auf dem Heimweg und die Finnen kommen von Schweden und sind auch auf dem Heimweg. Da kann man nur als zusätzlicher Reisender aus Deutschland stören. 

Wir hatten aber Glück und durften am Boot eines freundlichen Finnen längs anliegen. Unser erstes Päckchen dieses Jahr.


Sissi hieß die stolze Yacht mit 46 Fuß (ca. 14m) vom Hersteller Hallberg Rassy an der wir festmachen durften. Daneben sah unsere Sunbeam mit 36 Fuß (ca. 11m) richtig klein aus. Als kleines Dankeschön hatten wir die 3er Crew der Sissi auf einen Aperitif auf die moeck moeck eingeladen, was super nett war. 
Wir lagen eine Nacht an deren Seite, gönnten uns ein Bier und ein Abendessen im Hafenrestaurant...


drehten eine kurze Runde um den Hafen...


und gingen dann bald in unsere Koje. Schließlich waren wir früh aufgestanden und hatten das auch für den nächsten Tag vor. Wer sich jetzt fragt, was heißt eigentlich früh? Früh heißt 5:30 Uhr.

Am nächste Tag verabschiedeten wir uns so leise wie möglich von Sottunga und legten ab in Richtung Rödhamn, immer dem Alandfahrwasser folgend. Rödhamn ist quasi der "Absprunghafen" von den Alands nach oder von Schweden und somit sehr beliebt. Wir hofften mit unserer frühen Abfahrt dort noch einen Liegeplatz zu bekommen. Was uns auch gelang!


Da wir schon zeitig in Rödhamn angekommen waren hatten wir Zeit die Insel etwas zu erkunden.
Rödhamn liegt ziemlich exponiert zur See an der südwestlichen Ecke der Aland Inseln...


und war früher ein wichtiger Lotsenstützpunkt für den Schiffsverkehr nach Mariehamn. Im Bild sieht man noch das dem Original nachgebautes Lotsenhaus mit gutem Überblick auf einem Schärenfelsen.


Wir hatten einen schönen Liegeplatz im Hafen mit einem herrlichem Ausblick vom Cockpit aus.


Die Steganlage des Hafens selbst ist liebevoll um die Schärenfelsen gebaut und hat auch für 2023 eine Auszeichnung bekommen.


Nicht vorenthalten möchte ich euch die Toilettenhäuschen. Liebevoller kann man diesen wichtigen Ort nicht gestalten.😉

 

Nicht verschweigen möchte ich, dass Andrea am Abend noch ihr Diplom als erfolgreiche Schnakenjägerin absolviert hat und uns dadurch eine gute Nacht bescherte, die wieder bald begann. 
Das war umso bemerkenswerter, da wir bislang auf unserer Reise so gut wie keine Schnaken hatten. 


Am nächsten Tag, inzwischen haben wir Freitag den 21. Juli erreicht, sind wir früh! aufgestanden und haben bereits um 6 Uhr die Leinen gelöst und sind losgefahren. Heute ging es mit einem Schlag von 40 Seemeilen quer von Ost nach West über die freie Ostsee nach Schweden. Also Tschüss Aland Inseln!

Natürlich mussten wieder die Gastlandflaggen getauscht werden...


Leider kam der Wind genau aus der Richtung in die wir wollten und brachte auf der offenen See eine ordentliche Welle mit. Unser Ziel die Strecke zu besegeln gaben wir irgendwann auf, weil wir ansonsten bei annähernd der doppelten Strecke durch das Kreuzen gegen den Wind rausgekommen wären. Dazu kam eine vorhergesagte Wetterverschlechterung mit hohem Gewitterrisiko, was unsere Entscheidung, auf direktem Weg mit Motor zu fahren, beeinflusste.

Nach knapp 7 Stunden erreichten wir Fejan in Schweden. Ein kleiner beliebter Hafen auf einer Insel mit einer Besonderheit. Dazu später etwas mehr.


Die Steganlage ist nicht sehr groß, aber der große Vorteil des Hafens ist seine Wassertiefe. Mit 7m Wassertiefe unter unserem Kiel, und der ist 2m tiefgehend, ist das schon echter Luxus in der Schärenwelt. 
Der Hafen ist nett und hat ein Restaurant mit einem Kinderspielplatz der ganz anderen Art.


Wie man sieht ist alles eben rund ums Wasser ausgelegt. Toll!

Kommen wir nun zu der Besonderheit der Insel. Hier stehen Gebäude eines ehemaligen Hospitals welches ursprünglich für den Kongo geplant war. Das schwedische Militär hat die Gebäude aber konfisziert und auf Fejan aufbauen lassen. Zudem wurde ein  Quarantänehospital für Einreisende nach Schweden gebaut, um den Ausbruch der Cholera in Stockholm zu verhindern.


Später wurden hier auch Immigranten, die nach Schweden wollten untergebracht. 

Die Natur auf der Insel steht im satten Grün, auch weil es hier genügend regnet. Wir durften das am Nachmittag nach unserer Ankunft gleich erleben. Kräftigen Regen hatten wir seit Wochen nicht mehr.


Wir tummeln uns die nächsten Tage in der für uns nicht ganz unbekannten Welt der Stockholmer Schären, bevor wir Maximilian und Jil als nächste Gäste am 01. August empfangen dürfen. Konkret bedeutet das für uns, kurze Schläge und Ausschlafen 😊!


Ahoi

Andrea + Wolfgang



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