Auf nach Katanpää:

Nachdem wir Frank am Bahnhof in Uusikaupunki verabschiedet hatten, stockten wir unsere Vorräte wieder auf. Dann konnten wir noch eine Maschine Wäsche waschen und unser Boot zum Ablegen vorbereiten. Uns zog es wieder weg von der Stadt auf eine kleine Insel, gut geschützt nach allen Richtungen, genannt Katanpää. Schließlich erwarteten wir für die nächsten Tage starken Wind und das noch aus der falschen Richtung, nämlich Süd, dort wo wir hin wollten. So legten wir gegen Mittag am Freitag, 14. Juli in Uusikaupunki ab und segelten knapp 20 Seemeilen nach Katanpää.


Dort angekommen trafen wir eine alte Bekannte aus Ventspils, die Moyenne. Schnell kam man ins Gespräch und es wurden Informationen ausgetauscht. 
Dass der Steg nicht so einsam blieb war klar, da der geschützte Hafen wegen der Wetterverschlechterung weitere Boote anzog. So sah es am nächsten Morgen noch bei Windstille aus.


Nichtsdestotrotz, Katanpää ist eine schöne Insel mit großer Historie. Bereits 1915 lies Peter der Große die Insel zur Verteidigungsanlage mit 2 Artillerie Batterien ausbauen, als Bestandteil des Verteidigungsrings für die Städte an Land. Zeitzeugnisse finden sich überall auf der Insel. Hier eine alte Artillerie Batterie,


ein altes Geschütz,


ein alter Bunker.


Auch sind noch alte Kasernengebäude und ein Wasserturm aus dieser Zeit zu sehen.



Nach Ende des ersten Weltkriegs wurden die Kasernen zu Gefängnissen umfunktioniert. Es waren zeitweise bis zu 100 Häftlinge auf der Insel. Die Häftlinge mussten beschäftigt werden. So nutzte man den Bodenschatz einer Schäreninsel, den Granit, um Pflastersteine für den Straßenbau herzustellen. Aus 1935 ist ein Dokument bekannt, nachdem jeder Häftling 80 Pflastersteine pro Woche behauen musste. Wenn man weiß wie hart Granit ist, ... ein stolzes Ziel!

Selbstverständlich bietet die Insel auch Natur pur und herrliche Ausblicke in die Schärenwelt.


Der Hafen selbst punktet mit freundlichen Gastgebern, einem netten Sanitärhaus - die Schuhe bleiben draußen!


Zwei Grillhütten, wobei das Holz bereits vorbereitet zu Verfügung steht,


und drei Saunen mit Holzofen und Meerzugang. 

Auch ein alter Zweimaster fand den Weg zur schönen Insel.


Die Tage hier vergingen wie im Flug, auch weil wir uns richtig wohl gefühlt haben und nette Kontakte knüpfen konnten. So lag 2 Tage ein "Leuchtturm Meister" mit seinem Sohn neben uns, um die Ferien zu genießen. Von ihm bekamen wir natürlich wertvolle Tipps, schließlich kennt er fast alle Inseln und die mit den Leuchttürmen besonders gut.

Nach vier schönen, zum Teil sehr windigen Tagen, die auch ab und zu einen ordentlichen Regenschauer brachten, geht es jetzt langsam darum Finnland adieu zu sagen. Uns zieht es als nächstes zu den Aland Inseln, die wir bis Ende der Woche Richtung Schweden passiert haben wollen. Wir freuen uns schon darauf wieder segeln zu dürfen.

Ahoi

Andrea + Wolfgang


 

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