Lettland - die Region Kurzeme (Kurland):

Nicht nur das Segeln, nein auch Land und Leute wollen wir auf unserer Reise kennenlernen. Also fragten wir beim Hafenmeister, ob er uns einen Mietwagen besorgen kann. In einem aufstrebenden Land wie Lettland ist das kein Problem und so stand uns am 24. Mai morgens um 9 Uhr ein Nissan Patrol zu Verfügung. Wir hatten ihn für 2 Tage für 60€ gemietet. In Summe natürlich. Und so stand für uns eine "ehrliche Technik" mit 205 000 km parat. Für die zum Teil nicht befestigten Straßen in Lettland genau das richtige Auto. 


Peter unser Seglerkollege aus Würzburg hat uns auch am ersten Tag begleitet, bevor es ihn dann weiter gen Norden zog.

Unser erstes Ziel war Edole, circa 40 Km von Ventspils entfernt im Landesinneren. Edole hat eine der wenigen gut erhaltenen Burgen aus dem Mittelalter mit Turm und ... 


... einem schönen Innenhof mit Brunnen.


Rund um Edole gibt es Natur pur und viele, viele Störche.


Erst nachdem ich mich ihm auf knapp 5 m genähert hatte beschloss er wegzufliegen. 


Man sieht hier die wunderschöne Landschaft mit ihren kleinen Seen - ideal für Störche. Aber auch die Menschen fühlten sich in Vergangenheit wohl, wie man am Beispiel des Gutshauses vermuten kann.


Von Edole aus ging es weiter quer durch das Land zu sichtbaren Höhlen, die zu einem großen unterirdischen Höhlensystem gehören. Die Höhlen von Maras Kambaru. Sie befinden sich mitten im Wald, 2 km entfernt von der unbefestigten Straße. Dementsprechend ist der Parkplatz.


Über eine hölzerne Treppe gelangt man zu den Höhlen von Maras Kambaru.


Gerade hier hat es leicht getröpfelt, was aber keinem geschadet hat. Außer vielleicht unserem Nissan Patrol, der die nun befeuchtete Staubschicht auf den Fenstern hatte. Aber auch das lies sich mit gut funktionierendem Scheibenwischern und Wischwasser lösen. 

Von den Höhlen ging es dann nach Kuldiga, der ehemaligen Hauptstadt des Herzogtums Kurland. Kuldiga gilt mit seinen Holzhäusern und kleinen Brücken im mittelalterlichen Zentrum als das "Venedig Lettlands".  Aber auch die große russisch orthodoxe Kirche ...



... und der Stadtplatz zeigen die Schönheit des Ortes.


Ganz besonders ist aber die längste Backsteinbrücke Europas über den Fluss Venta. Zusammen mit der Holzarchitektur der Altstadt gilt sie als UNESCO Weltkulturerbe.


Gleich neben der Brücke befinden sich die breitesten Wasserfälle des Baltikums mit einer Länge von mehr als einem Kilometer.


Nach so viel Sehenswürdigkeiten ging es dann noch zu einem Café mit "aus Amore zur Zukunft", einem Slogan zum elektrischen Fahren eines Fiat 500, den Andrea auf ihrem Rucksack trägt.
Bitte nicht verwirren lassen, das ist was für Insider 😏.


Und so ging der Tag gegen 18 Uhr als wir wieder am Boot in Ventspils waren zu Ende. 

Am nächsten Tag ging es dann zu Zweit wieder los, dieses Mal Richtung Nordspitze, dem Kap Kolka. Peter hatte uns schon früh um 5 Uhr verlassen, da er einen weiten Schlag nach Kuressaare/ Estland segeln wollte. Ein Törn, der bei uns auch noch ansteht.

Unterwegs zwischen Ventspils und Kap Kolka nutzten wir einen Abstecher zum Meer, um die endlosen und herrlichen Strände der Westküste Lettlands zu besuchen. Dort gibt es feinsten Sand. Allerdings war das Wasser gerade erst im zweistelligen Temperaturbereich mit 12° Celsius.


Baywatch ist auch hier kein Fremdwort!


Nächster Halt Richtung Kap Kolka war das Fischerdorf Mazirbe, das als kulturelles Zentrum der Volksgruppe der Liven zählt und für seine Holzhäuser berühmt ist. Auch hier spricht man von der Aufnahme zum UNESCO Weltkulturerbe.


Dann war es soweit und wir erreichten den nördlichsten Punkt Lettlands, Kap Kolka.


Etwas unscheinbar, einfach nur eine Sandzunge, ... 


aber oft sturmumtost und Eingang zur Bucht von Riga
.

Reisen macht hungrig und so fanden wir ein nettes Restaurant an der Ostküste, also in der Bucht von Riga in den Dünen. By the way, das Essen in Lettland ist ausgezeichnet und das Bier auch 😉.


Sollte jemand mal in der Gegend von Melnsils sein, dann unbedingt dort im Krogs einkehren. Es gibt auch einen Campingplatz.

Wenn man Lettland besucht, dann darf man auch den einzigen Ort wo Wolle in Lettland hergestellt wird nicht missen. Und so zog es uns nach Pace in der Nähe von Dundaga. Die Wollefabrik dort gibt es schon seit Ende des 19. Jahrhunderts und es wird Wollgarn aus Wolle von heimischen Schafen  hergestellt. Selbst der Färbeprozess ist Handarbeit!

Hier ist ein Blick in die Spinnerei ...


... und hier ein Blick ins Verkaufslager. Der "zukünftige Käufer" ist überwältigt.


Das Ergebnis: Kauf von 1,26 Kg Wolle 😅.

Schwer beladen fuhren wir weiter durch ein romantisches Tal nach Talsi in ein kleines Café, um bei einem Stückchen Kuchen und einem Kaffee Kraft zu sammeln für die letzten 80 km zurück nach Ventspils.


Schnell noch ein Brot gekauft, unseren Nissan vollgetankt und so waren wir gegen 19 Uhr wieder auf unserem Boot. 

Den nächsten Tag wollten wir noch für Vorbereitungen wie Einkaufen, Wasser bunkern etc. für die Weiterreise am Samstag nach Estland nutzen um den langen Schlag antreten zu können. Da wir aktuell keine stabile Wetterlage haben, werden wir die finale Entscheidung, ob wir aufbrechen, wohl erst am Freitagabend treffen.

Ihr und wir werden sehen.

Ahoi

Andrea + Wolfgang













 






































Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog