Ventspils - Kuressaare:

Bei einer aktuell etwas instabilen Wetterlage war es nicht einfach den richtigen Zeitpunkt zu finden um weiter gen Norden zu segeln. Unser Ziel war von Ventspils/Lettland nach Kuressaare/ Estland auf der Insel Saaremaa zu kommen. 

Wir fanden ein passendes Wetterfenster am Samstag 27. Mai. Also legten  wir um 5 Uhr in der Frühe ab, da wir einen Schlag von gut 65 Seemeilen vor uns hatten. Ihr seht schon hier sind die Entfernungen zum Segeln eher länger. 

Also hieß es Abschied nehmen von Ventspils, das uns sehr gefallen hat.


Zügig wollten wir den Hafen verlassen und so fuhren wir in den Vorhafen ein. Dort wurden wir von der Hafenaufsicht aber sofort ausgebremst. Ein Tanker näherte sich der Einfahrt. Und da die Fahrrinne zum Hafen nicht allzu breit ist, mussten wir im Vorhafen warten bis der Tanker eingelaufen war. Murphys Gesetze gelten eben auch in Lettland.


Dann gab es freie Fahrt und wir segelten die Westküste von Lettland hinauf. Zuerst setzten wir Genua und das Großsegel. An und für sich schönes Segeln, wäre da nicht die knapp 1m hohe alte ruppige Welle gewesen, die von schräg vorne kam. Als der Wind weiter abnahm mussten wir unseren Motor zusätzlich zu den Segeln noch zuschalten um nicht in den Wellen stecken zu bleiben. So ging das eine ganze Weile mit dem Motorsegeln, bis wir endlich wieder nach dem Passieren der Straße von Irbe mehr Wind bekamen. Gleichzeitig hatten die Wellen aufgrund der Abdeckung durch die südliche Zunge von Saaremaa etwas abgenommen. Jetzt war es Segeln pur mit 6,5 bis 7 Knoten Speed, zur großen Freude des Seglers.



Da wir nun in den Hoheitsgewässern von Estland waren, musste die richtige Gastlandflagge gesetzt werden, bevor es über den Tonnenweg zum Stadthafen von Kuressaare ging. Die Anfahrt ist nicht ganz trivial, da nur eine kleine Fahrrinne mit ausreichend Wassertiefe zu Verfügung steht. 


Dazu kam noch ein böiger Wind mit bis zu 18 Knoten der das Ganze nicht einfacher machte. 

Aber auch das gelang und so machten wir nach 12 Stunden und 69 Seemeilen im Hafen von Kuressaare fest. Nachdem das Boot aufgeräumt und sicher vertäut war wurde kurz geduscht und dann ging es zum Restaurant im Hafen zum Abendessen. Andrea hatte sicherheitshalber gleich nach unserer Ankunft reserviert. So wurden wir herzlich empfangen und hervorragend versorgt. Ein guter Start in Estland.


Danach ging es schnurstracks in die Koje mit dem Wissen ausschlafen zu dürfen. Dass wir natürlich auch Saaremaa und vor allem die alte Kur- und Bäderstadt Kuressaare entdecken wollen steht außer Frage. 

Ahoi

Andrea + Wolfgang


















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