Nach dem Abwettern eine Kreuzfahrt:

Unser ursprünglicher Plan war, mit Maximilian und Jil auf unserer moeck moeck nochmals die Aland Inseln zu bereisen. Leider hat uns der Sturm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber mit ein bisschen Kreativität lässt sich so manches lösen. Jetzt zuerst der Reihe nach.

Nach zwei stürmischen Tagen die wir in Saltsjöbaden verbracht hatten, zog es uns, nachdem der Sturm nachgelassen hatte, wieder am Donnerstag, 10. August, Richtung Stockholm. Schließlich hatten Maximilian und Jil ab Freitag für 4 Tage dort ein Hotel gebucht um sich von der Segelei zu erholen und Stockholm noch selbst zu erkunden. 

Der Sturm hatte zwar nachgelassen, nicht aber der Regen. So fuhren wir mit Kuchenbude, was ein Novum war, durch den Baggensstäket Kanal nach Stockholm, in unseren bekannten Hafen Navishamn. Die Kuchenbude wurde in vielen gemeinsamen Stunden so ausgelegt, dass man mit ihr bei offenen Seitenteilen und offenem Heck sogar segeln kann. Und genau das musste jetzt bewiesen werden. Hier der Blick vom Niedergang aus: mit Maximilian am Steuer. Hinweis: Am Steuer stehend kann man über die Kuchenbude drüber schauen.


Und noch ein Foto vom Bug aus.


Das meiste lief zwar unter Motorfahrt, auch aufgrund der Kanalfahrt, es hat sich aber super bewährt.

Und so waren wir wieder in Stockholm und machten später noch einen Bummel durch die Stadt. In einer Bar am Hafen fiel dann die Entscheidung mit dem Linienschiff, einem Kreuzfahrtschiff der Viking-Line, am Samstag die Alands zu besuchen. Andrea und ich wollten das sowieso schon einmal machen, weil die Durchfahrt durch die Schären mit einem über 200m langen Schiff etwas ganz anderes ist als mit unserer moeck moeck, mit der wir das ja schon gemacht hatten. 

Maximilian und Jil fanden die Idee gut und entschieden sich dann noch weitere 3 Tage bei uns an Bord zu bleiben und ihren Hotelaufenthalt dementsprechend zu kürzen. Gesagt getan, der Plan stand und wurde zur Umsetzung gebracht. Am Samstag, 12. August um 7:00 Uhr war Einchecken an Bord der Viking Grace.


Wir legten pünktlich um 7:45 Uhr ab und passierten unseren Hafen, wo moeck moeck neben zwei 55 Fuß langen Seglern lag und dabei ziemlich verloren aussah. Aber Länge ist nicht alles!


Es ist einfach unglaublich wie das Schiff durch die engen Stellen der Stockholmer Schären, wie hier bei Rindö, durchmanövriert.


Die Überfahrt verging wie im Flug und nach etwas über 4 Stunden erreichten wir Mariehamn auf den Aland Inseln. Hier mussten wir das Schiff wechseln um wieder zurück nach Stockholm zu kommen. Unser Schiff fuhr weiter in das für uns schon gut bekannte Turku in Finnland. 
In Mariehamn müssen die Schiffe drehen, da die Zu-/ Abfahrt nur in einer Richtung möglich ist.


Interessant ist das Ganze auch, weil sich um die Mittagszeit die wichtigsten Fährlinien auf Mariehamn treffen. Der Grund ist einfach. Mariehamn liegt nun einmal ziemlich genau in der Mitte zwischen Schweden und Finnland.



Die Reise war eine reine Seereise ohne Landgang. Der Schiffswechsel erfolgte im selben Terminal der Viking-Line und dauerte keine 30 Minuten. Hier war ganz klar der Weg das Ziel, mit der Fahrt durch die herrliche Schärenwelt und das von 20 Meter Höhe aus betrachtet.


Man kann die Betrachtung auch mit Einbindung des Lounge Decks machen:


So ein Schiff hat seine Vorzüge, unter anderem auch weil es ein gutes Restaurant an Bord gibt, welches ein 4-Gänge Menü für 46€ anbietet. Kurz, das Geld für das Essen hat sich gelohnt. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass die komplette Fahrt von Stockholm nach Mariehamn und wieder zurück 19€ pro Person gekostet hat, dann kann man nicht meckern. Schließlich waren wir fast 12 Stunden unterwegs.


Und so konnte man die Reise auch genießen.


Wie ihr vielleicht den Schilderungen entnehmen könnt, uns hat es gut gefallen. 

Zurück an Bord gingen die Damen früh schlafen. Maximilian und ich spielten noch ein wenig Karten - Offiziersskat, dann gingen wir auch zu Bett. 

Der nächste Tag, Sonntag 13. August, bot nämlich schon wieder ein Highlight. Um 14 Uhr gab das Königliche Philharmonieorchester von Stockholm ein Open Air Konzert im Garten vor dem Marinemuseum. Der Ort liegt nicht weit weg von unserem Hafen und so war diese Veranstaltung für uns ein Muss! Dazu kam, dass man keinen Eintritt bezahlen musste (der Schwabe lässt sich nicht veleugnen) 😉, da die größte Zeitung von Stockholm das Konzert gesponsert hat. Es war nicht ganz so groß wie Woodstock, aber die Leute kamen zuhauf und brachten  Getränke und  Essen fürs Picknick mit. Man saß oder lag auf Decken, einige hatten sogar Klappstühle dabei und genossen die 90 Minuten bei einem bunten Musik Mix aus Klassik, Swing und Musical. 


Auch das Wetter passte und so wurde es eine runde Sache. 

Abends gingen wir zum Abschluss von Maximilians und Jils Besuch noch einmal nach Stockholm, aßen gut zu Abend und gönnten uns noch vor dem Nobel Museum in Gamla Stan ein Eis.


Jede schöne Zeit geht mal zu Ende. Maximilian und Jil mussten uns wieder verlassen, die Zeit auf der moeck moeck war um und der Urlaub auch. Es rufen wieder MAN und BAYWA in München. Wir fanden es war eine schöne Zeit, wenn auch das Wetter eine echte Herausforderung darstellte. Hoffentlich sehen es Maximilian und Jil ebenso. moeck moeck heißt sie auf jeden Fall wieder willkommen. 


Kommt wieder gut nach Hause!

Für uns geht die Zeit auch langsam zu Ende. In 3 Wochen wollen wir wieder in Blankaholm an unserem Winterlagerplatz sein. Aber zuvor bekommen wir nochmals Besuch von unserer Tochter Katinka und ihrem Freund Chris, die mit uns die letzten 2 Wochen segeln werden. Hoffen wir auf faire Winde, gedeihliches Wetter und immer einen Handbreit Wasser unter dem Kiel.

Ahoi

Andrea + Wolfgang


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